Beruflicher Lebenslauf

Professor Dr. med. Gundolf Gubernatis wurde 1953 in Bremen geboren, studierte Humanmedizin an der Medizinischen Hochschule Hannover, erhielt 1979 die Approbation und promovierte 1981 im Fach Anästhesiologie. Nach dem Wehrdienst bei der Marine erhielt er seine Ausbildung zum Arzt für Chirurgie an den Universitätskliniken Göttingen, Rechts der Isar der TU München und an der Medizinischen Hochschule Hannover.

1990 erhielt Professor Gubernatis die venia legendi für das Fach Chirurgie. Das Thema seiner experimentellen und klinischen Habilitationsarbeit lautet: „Frühe postoperative Abstoßung nach Lebertransplantation“. 1990 hielt er seine Antrittsvorlesung zum Thema „Aufgabenbereich Organspende“. Von 1990 bis 1995 war er Oberarzt in der Klinik für Abdominal- und Transplantationschirurgie der MHH unter Leitung von Prof. Dr. R. Pichlmayr. Er führte weltweit die erste auxiliäre partielle orthotope Lebertransplantation (APOLT) bei akutem Leberausfall durch und wirkte an der Entwicklung der Split-Lebertransplantation und Ex situ-Chirurgie der Leber mit.

Er hat seit 1993 den Bereich Organspende zunächst in Niedersachsen/Ostwestfalen neu strukturiert, neue Konzepte für die Organisation der Organspende entwickelt und erfolgreich umgesetzt: So konnte er das Spenderaufkommen in seinem Zuständigkeitsbereich in nur zwei Jahren nahezu verdoppeln. Seine Konzepte waren so erfolgreich, dass er für das Gesetzgebungsverfahren zum ersten Transplantationsgesetz (TPG) 1997 als Berater ins Ministerium für Gesundheit berufen wurde. Seine konzeptionelle Vorstellung von einer Dreiteilung der Transplantationsmedizin in die Bereiche Organspende, Organvermittlung und Transplantation wurden in das Gesetz aufgenommen und mit der Etablierung der Koordinierungsstelle nach §11 und der Vermittlungsstelle nach §12 umgesetzt. Mit der Wahrnehmung dieser Aufgaben wurden die Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) und Eurotransplant (ET) beauftragt. 1996 hat die DSO erstmalig und für Professor Gubernatis die Position eines „Geschäftsführenden Arztes“ etabliert, heute sind die Geschäftsführenden Ärzte eine feste Institution der DSO für die Wahrnehmung regionale Verantwortlichkeiten. Professor Gubernatis war von 1996 bis 2000 Geschäftsführender Arzt für den Bereich Niedersachsen/Ostwestfalen, von 2000 bis 2005 für die Region Nord mit den Bundesländern Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein. 2005 beendete er seine Tätigkeit bei der DSO, weil er die damalige inhaltliche Neuausrichtung der Organspende durch die DSO-Zentrale nicht mittragen wollte.

Professor Gubernatis war von 2005 bis 2007 Mitglied der Forschergruppe der „Europäischen Akademie zur Erforschung von Folgen wissenschaftlich-technischer Entwicklungen“ zum Thema Organmangel sowie in 2007 Einzelsachverständiger des Bundesgesundheitsausschusses des Deutschen Bundestages zum Gewebegesetz.

Professor Gubernatis war Gründungsmitglied des „Zentrum für Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen“, dem heutigen „Zentrum für Qualität und Management im Gesundheitswesen (ZQ)“, eine Einrichtung der Ärztekammer Niedersachsen. Als Vertreter der Ärztekammer Niedersachsen war Professor Gubernatis ab 1999 mehrere Jahre Mitglied im Lenkungsgremium Qualitätssicherung der Niedersächsischen Krankenhausgesellschaft.

Von 1998 bis 1999 absolvierte er berufsbegleitend ein Studium des Krankenhausmanagements und war von 2000 bis 2004 in Nebentätigkeit Medizinischer Direktor eines Krankenhausverbundes der AWO Niedersachsen. Vom 01.09.2005 bis 30.06.2010 war Professor Gubernatis Vorstand Krankenversorgung im Reinhard-Nieter-Krankenhaus in Wilhelmshaven.

Vom 01.11.2006 bis 30.06.2009 war er nebenberuflich Medizinischer Vorstand des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) in Düsseldorf.

Von 2009 bis September 2019 war Professor Gubernatis in verschiedenen Funktionen für den Verband der Leitenden Krankenhausärzte Deutschland e.V. (VLK) tätig: er war als Generalbevollmächtigter für die Dienstleistungen GmbH im Bereich Personalconsulting „Von Ärzten für Ärzte“ zuständig, und er hat als Transplantationsbeauftragter den Verband in vielfacher Hinsicht beraten und an diversen Positionspapieren und maßgeblichen Publikationen des Verbandes entscheidend mitgewirkt. Er ist seit 2015 Vorsitzender des Landesverbandes Niedersachsen des VLK.